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Allergien – wenn das Immunsystem überlistet wird

Inhaltsverzeichnis
Foto: Budimir Jevtic / © stock.adobe.com

Was sind Allergien?

Bei einer Allergie produziert der Körper eine Abwehrreaktion gegenüber fremden Substanzen, die viel zu heftig ausfällt. Das Immunsystem hat die Aufgabe, alle Fremdstoffe (Bakterien, Viren) als feindlich für den Körper zu erkennen und abzuwehren. Eine allergische Reaktion auf diese Substanzen entsteht, wenn körperfremde Substanzen, mit denen der Körper normalerweise keine Probleme hat, als gefährlich eingestuft und bekämpft werden.

Milben, Tierhaare, Pollen oder Sporen stellen normalerweise kein Problem für den menschlichen Körper dar. Im Fall einer Allergie rufen diese Substanzen (Allergene) jedoch eine heftige Reaktion hervor, weil der menschliche Körper beginnt, Antikörper zu bilden. Diese Reaktion steht in keinem Verhältnis zu den vorhandenen Substanzen. Das Immunsystem produziert eine überschießende Reaktion, die in sehr vielen Fällen Entzündungsprozesse auslöst.

Was sind Antikörper?

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Foto: Anusorn / © stock.adobe.com

Antikörper befinden sich im Blut und sind Eiweiß-Verbindungen. Das Immunsystem stellt Antikörper her, um mit ihnen Krankheitserreger, die in den Körper eingedrungen sind, unschädlich zu machen. Die unerwünschten Substanzen werden von den Antikörpern erkannt und an diese gebunden, sodass sie nicht länger frei zirkulieren können. In diesem Stadium werden Abwehrzellen von den Antikörpern angezogen, die sich um die Entsorgung der Keime, Viren und Bakterien kümmern. Diese Abwehrzellen sind beispielsweise Phagozyten. Sind die Bakterien oder Viren von den Antikörpern “eingefangen” und miteinander vernetzt, können die Phagozyten diese unschädlich machen.

Ganz einfach ausgedrückt:

Das menschliche Immunsystem stellt Antikörper her. Diese verbinden sich mit den auf der Zelle sitzenden Antigenen, um diese zu vernichten, sofern sie sich durch Viren und Bakterien verändert hat. In diesem Fall wird die Zelle als feindlich erkannt und wird beseitigt, weil sie den Organismus mit ihrer Anwesenheit nicht länger unterstützt. Durch dieses Schlüssel-Schloss-Prinzip wird die Arbeit des Immunsystems gewährleistet.

Bei Autoimmunerkrankungen sieht das Immunsystem eigene Körperzellen als Feinde an. Es produziert in dieser Situation Antikörper und Lymphozyten (weiße Blutkörperchen), die gegen eigene Körperzellen vorgehen und diese zerstören.

Die Antikörper werden von B-Lymphozyten hergestellt, die zu den Immunzellen zählen. Es gibt unterschiedliche Antikörper, die entsprechend ihrer spezifischen Aufgaben an verschiedenen Stellen des Körpers ihre Arbeit tun.

Was sind Antigene?

Sie sind bestimmte Merkmale, die auf jeder Zelle sitzen. Auf diese Weise kann das Immunsystem erkennen, ob es eine körpereigene oder fremde Zelle vor sich hat. Im Sprachgebrauch kommt es häufig zu Verwirrungen, weil fremde Zellen (Viren, Bakterien) auch mit dem Wort Antigen bezeichnet werden. Konkret geht es jedoch um die spezifischen Erkennungsmerkmale einer Zelle, die mit einem Ausweis vergleichbar sind.

Bakterien und Viren hinterlassen auf der menschlichen Zelle ihre eigene Markierung. Deshalb können diese Zellen vom Immunsystem als feindlich wahrgenommen und beseitigt werden. Wurde eine körpereigene Zelle durch fremde Antigene verändert, kann das Immunsystem diese Veränderungen speichern und in sogenannten Gedächtniszellen ablegen. Beim erneuten Eindringen der gleichen Antigene ist der Körper aufgrund seiner Erinnerungsfähigkeit in der Lage, viel schneller Antikörper zu bilden, die diese Zellen vernichten.

Was ist ein IgE?

IgE sind Immunglobuline und bilden eine Gruppe von Antikörpern, die mit allergischen Reaktionen in Zusammenhang stehen. Ist der Wert der IgE im Blut erhöht, lässt sich meist auf eine Allergie vom Typ I (Soforttyp) schließen. Das Protein bindet sich an Rezeptoren sogenannter Mastzellen (Abwehrzellen) der Schleimhäute und kommt dadurch mit Antigenen in Berührung.

Um Allergien in den Griff zu bekommen, wird bei der sogenannten Anti-IgE-Therapie (beispielsweise bei Asthma) ein Wirkstoff verabreicht, der sich an die IgE-Antikörper bindet und diese blockiert. Das IgE ist dann nicht mehr in der Lage, sich an die Mastzellen zu binden. Dadurch bleibt die Ausschüttung von Histamin aus, die die Ursache entzündlicher Prozesse ist.
Auch eine sogenannte Sensibilisierung macht es möglich, Allergien zu bekämpfen. Dafür wird der Betroffene minimalen Dosierungen der Allergene ausgesetzt, um einen “Gewöhnungseffekt” an die entsprechende Substanz zu erreichen.

Allergische Reaktionen entstehen häufig im Bereich der Atemwege, der Haut und an den Schleimhäuten.

Typische Stoffe, die allergieauslösend sind:

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Foto: dream@do / © stock.adobe.com

Die Reaktionen auf Allergene sind von Mensch zu Mensch verschieden. Heuschnupfen tritt beispielsweise nur in den Zeiten auf, wenn bestimmte Pollen in der Luft sind. Reaktionen auf Hausstaub erfolgen dagegen das ganze Jahr. Auch die Intensität der Immunreaktion ist verschieden und reicht von leichten Einschränkungen im Alltag bis zu lebensbedrohliche Situationen, wie beispielsweise nach einem Bienen- oder Wespenstich.

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Fotoquellen: Adobe Stock, https://stock.adobe.com; https://elements.envato.com

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